Anastasia Gedicke erhält für ihre Masterarbeit zur Analyse emissionsarmer Anlagekonzepte von Gas-und Messanlagen den DVGW-Studienpreis
Seit 1984 fördert der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) den studentischen Ingenieurnachwuchs mit seinem Studienpreis. Verliehen wird der DVGW-Studienpreis für Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten, die einen praktischen Bezug zu technisch-wissenschaftlichen Fragestellungen im Energie-/Gasfach bzw. Wasserfach haben und mit „sehr gut" bewertet worden sind.
Auf dem Kongress der Energie- und Wasserwirtschaft gat | wat 2023 prämierte der DVGW am 6. September 2023 in Köln vier herausragende akademische Arbeiten der Bereiche Gas und Wasser. Für den Fachbereich Gas überreichte DVGW-Vizepräsident Markus Last damals den DVGW-Studienpreis an Anastasia Gedicke, Absolventin des Masterstudiengangs Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig.
Anastasia Gedicke konnte mit ihrer Masterarbeit zum Thema „Technisch wirtschaftliche Analyse emissionsarmer Anlagenkonzepte zur Gasvorwärmung am Beispiel der Gas-Druckregel- und Messanlagen des Berliner Ringleitungssystems der ONTRAS“ so bereits zum zweiten Mal eine Fach-Jury überzeugen. Bereits im Frühjahr 2023 erhielt sie während der Graduierungsfeier der Fakultät Ingenieurwissenschaften den KARL-KOLLE-Preis 2022. Betreut wurde die Abschlussarbeit von Prof. Dr.-Ing. Robert Huhn, Professor für Gas- und Wärmenetze an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig und Dr.-Ing. habil. Steffen Päßler, Leiter des Netzbereiches Mitte der ONTRAS Gastransport GmbH.
Die Masterabsolventin Anastasia Gedicke promoviert inzwischen an der HTWK Leipzig und der TU Bergakademie Freiberg zum Thema „Energetische und technische Optimierung eines innovativen Gastrocknungsverfahrens mit Triethylenglykol und anschließender Regeneration mit Membrantechnik unter Anwendung der Methoden der Fuzzy Pattern Klassifikation”.
In ihrer nun mehrfach prämierten Masterarbeit untersuchte Anastasia Gedicke verschiedene Konzepte zur Vorwärmung von Erdgas auf Fernleitungsnetzebene, um herauszufinden, wie der Brennstoffverbrauch und die klimaschädlichen Emissionen von Gas-Druckregel- und Messanlagen (GDRMA) reduziert werden können. Denn bei der Druckreduzierung von Erdgas an GDRMA tritt ein Abkühlungseffekt ein, der aufgrund unerwünschter Nebenwirkungen durch eine Vorwärmung kompensiert werden muss. Diese Vorwärmung an Bestandsanlagen wird derzeitig vorwiegend über Niedertemperatur-Heizkesselanlagen realisiert, eine Technologie, die heute aufgrund ihrer Ineffizienz gegenüber anderen Wärmeerzeugern als veraltet angesehen werden kann. Anastasia Gedicke führte einen ökonomisch-ökologischen Vergleich verschiedener emissionsärmerer Vorwärmekonzepte (darunter u.a. Einkopplung von Solarthermie und Luft-Wasser-Wärmepumpen oder die Inline-Vorwärmung) durch, indem sie Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchführte und die Treibhausgasemissionen abschätzte. Ihre Ergebnisse stellen eine wertvolle Grundlage für die weitere Planung und Umsetzung von Dekarbonisierungsmaßnahmen an GDRMA dar.
Wie es für Anastasia Gedicke nach der Promotion weitergehen soll, steht noch in den Sternen. Aktuell befindet sie sich im ersten Jahr ihrer Promotion und ist offen für eine berufliche Zukunft in Forschung und Lehre sowie der Wirtschaft.